Schweden – das schöne Land der Elche?
Wir reisen nach Schweden… unser Reisebericht und unsere Erfahrungen. Aber… beginnen wir ganz am Anfang…
Det var inte illa pinkat av en trähäst
Dt.: Nicht schlecht, Herr Specht. Schwedisches Sprichwort
Inhaltsverzeichnis
Die Suche nach der Destination
Wie immer im Herbst wollen wir den Sommer noch etwas verlängern. Die Liste der Ideen ist lang – Malediven, Thailand, Bali, USA… Aber nichts überzeugt uns so wirklich. Erschwerend hinzu kommt, dass wir für nächstes Jahr bereits eine längere Reise geplant haben und das Budget entsprechend etwas schmal ist. Aber warum muss es eigentlich immer der Süden sein? Im Norden werden wir schliesslich fündig. Schweden soll es sein! Genauer gesagt Yxlan, eine der Schäreninseln rund um Stockholm. Den Flug haben wir mit Swiss nach Arlanda geplant, dem Hauptflughafen Schwedens. Von dort aus soll es dann mit dem Auto und der Fähre weiter gehen auf besagte Insel. Als Unterkunft haben wir uns ein kleines aber feines Airbnb ausgesucht. Na dann, los geht‘s!
Unsere Reise nach Yxlan (Schweden)
Unser Flug geht morgens, sodass wir schon früh aus den Federn müssen. Kein Problem, ein Frühstück im Restaurant der SBB bringt uns in Schwung. Obwohl normalerweise Kinderwagen hier nicht erlaubt sind, machen sie für unseren zusammengeklappten Flitzer eine Ausnahme. Am Flughafen folgt das übliche Prozedere – Check-in, Sicherheitscheck, Boarding. Naja, wenn auch etwas umständlicher als sonst. Das Check-in (inklusive Gepäck Beschriftung anbringen, wiegen und aufs Förderband hieven) machen wir nämlich alles selber. Und vor dem Boarding kommt noch ein Flugbegleiter und wiegt sämtliches Handgepäck (wir durften zwei Kilo von einem Handgepäck in das andere verschieben…). Dann endlich fliegen wir los.
Ankunft in Arlanda
Der Flughafen Arlanda ist weitläufig. Es macht Sinn, sich hier etwas Zeit zu nehmen, um sich wirklich zurechtzufinden. Nach ca. 30 Minuten finden wir erst den Carrental-Parkplatz und können unser Auto abholen. Schweden ist vorwiegend mit Elektroautos unterwegs. Das sollte man auch bei der Wahl der Unterkunft und der Aktivitäten immer im Auge behalten. Gibt es eine Ladestation in der Unterkunft? Wenn ja, kann man diese kostenfrei nutzen? Unser Kia schafft ca. 400 Kilometer, dann braucht er weider Saft. Das schränkt auch bezüglich der Distanzen zu Ausflugszielen ein. Natürlich hat es unterwegs unzählige Ladestationen, aber die bezahlt man dann eben. Zum Glück ist unsere Unterkunft nur ca. eine Stunde vom Flughafen entfernt, sodass wir uns diesbezüglich zumindest bei der Ankunft keine Sorgen machen müssen. Zudem dürfen wir unser Auto dort mit Solarstrom laden – umsonst. Unterwegs kaufen wir noch in einer grösseren ICA-Filiale ein (das ist eine der grösseren Ketten in Schweden, in Stadtnähe findet man aber auch Coop und Lidl) und machen uns dann auf den Weg nach Yxlan ins beschauliche Dörfchen Alsvassen. Dort haben wir nämlich ein kleines Häuschen gemietet, in welchem wir die nächsten acht Nächte verbringen wollen.
Übernachtung im Airbnb
Unser Airbnb erreichen wir mit der Fähre. Ca. 10 Minuten nach der Ankunft auf Yxlan haben wir es bereits erreicht. Karin, unsere Gastgeberin, ist zu diesem Zeitpunkt selber ausser Haus, aber wir sind mittels Chat mit ihr in Verbindung und alles klappt reibungslos (Tack, Karin!). Es ist etwas frisch auf der Insel, denn auch hier wird es langsam Herbst. Aber wir haben eine Heizung und könnten (wenn wir denn ein Feuerzeug hätten) sogar den Schwedenofen einfeuern. Wir sprayen uns mit Moskitospray ein (Achtung: in Schweden kann es offenbar saisonal schwankend UNGLAUBLICH VIELE Moskitos haben… Richtig, wir haben die perfekte Zeit MIT Moskitos erwischt) und machen noch einen Spaziergang zum Meer. Und dann neigt sich der erste Tag auch schon dem Ende zu.
Planlos nach Schweden… keine gute Idee!
Wir haben bewusst in diesen Ferien keine Pläne gemacht. Das würde ich bei einem nächsten Besuch in Schweden anders machen. Viele Attraktionen sind nur bedingt offen und man muss teilweise reservieren. So haben wir leider den Samstorps Gård nur geschlossen vorgefunden und hätten beinahe ein unglaubliches Essen im Poké Burger verpasst. Allerdings wissen wir nicht, ob das abhängig von der Jahreszeit ist. Wer mit Kleinkindern reist, sollte sich zudem vorher schlau machen, wo der nächste Spielplatz ist. Wir mussten dafür 10 Minuten mit dem Auto zur nächsten Schule fahren. Erst im ca. 30 Minuten entfernten Norrtälje gibt es einen wirklich grossen Spielplatz, das hatten wir bei der Planung dieses Urlaubs nicht auf dem Schirm. Generell ist „unser“ Teil Schwedens eher ruhig, was wir im Allgemeinen aber sehr genossen haben.
Um dennoch einen kleinen Einblick in unsere Aktivitäten zu geben, sei hier unser Ausflug nach Stockholm genannt. Architektonisch ist die Stadt eher schlicht gehalten, aber aufgrund der wuchtigen Erdgeschoss-Steine (wohl der Meernähe geschuldet), der steilen Gefälle und der teilweise sehr schmalen Gässchen dennoch interessant.
Die eben genannte Stadt Norrtälje ist da schon eher das, was wir unter Schweden verstehen. Die roten Holzhäuschen mit den weissen Fensterrahmen, die handbeschrifteten kleinen Läden – das alles lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Es gibt dort den Societetsparken direkt am Meer, der zum Spazieren, für Outdoor-Sport und mit Kindern zum Spielen geschaffen wurde.
Linkuddens Naturreservat
Auf der Nachbarsinsel von Yxlan, Blidö, gibt es das Linkuddens Naturreservat. Wenn man es auf der Karte betrachtet, scheint es recht weitläufig zu sein, deshalb haben wir uns für einen Ausflug dorthin entschieden. Allerdings ist nur ein sehr kleiner Teil davon begehbar. Mit dem Kinderwagen ist das Gelände eher schwierig befahrbar. Grundsätzlich, wenn man mit Kindern hierher kommt: Moskitospray nicht vergessen und für die ganz kleinen ein Moskitonetz für den Kinderwagen. Auch dann werden es einige Biester dennoch schaffen, an die Kleinen ranzukommen, aber es sind dann doch weitaus weniger als bei uns Erwachsenen.
Loch Ness in Schweden
Der Titel verrät es schon. Bei Antritt unserer Reise hatten wir unserer Tochter Elche versprochen. Das war nicht ganz geschickt, denn wir haben in den ganzen neun Tagen keinen einzigen Elch gesehen. Hirsche, ja, sogar mit Jungtieren. Und obwohl Karin beteuert, dass sie keine 50 Meter Luftlinie von unserem Häuschen in ihrem eigenen Haus fast täglich Elche vor ihrem Fenster hatten, bin ich mir nicht sicher, ob diese Elche nicht doch eher ein Lochness der Schweden sind 😉
Unser unspektakuläres Highlight in Arlanda
Das High-Light dieser Reise war für mich aber etwas ganz anderes. Nämlich der Security-Check beim Rückflug von Arlanda nach Zürich. Arlanda hat den Flughafen mit dem neuesten Equipment ausgerüstet. Unser Handgepäck wurde so wie es war in eine dieser grossen Planstikschalen gestellt – that was basically it. Dank modernster Technologie muss man keine Flüssigkeiten, Elektronik oder anderes mehr aus der Tasche räumen – was für eine Erleichterung!
Unser Fazit
Auch wenn oder gerade weil wir hier keine Abenteuer erlebt haben, finden wir: Nicht schlecht, Herr Specht! Schweden hat was Flora und Fauna angeht einiges zu bieten (unter anderem auch Spechte, von denen wir ein besonders hübsches Exeplar vor unserem Haus hatten) und hat uns damit sehr entschleunigt. Wir werden sicherlich wieder hierher zurückkommen und Schweden näher kennenlernen wollen. Vielleicht dann doch wieder mit etwas mehr Planung… und mit Moskitospray und Feuerzeug!
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