Südafrika – Kruger national park (Teil 2)
Der Tanz ist süß durch Wiederholung
Südafrikanisches Sprichwort
Herzlich willkommen zum zweiten Teil unserer Mini-Serie über den Kruger National Park (SÜDAFRIKA – KRUGER NATIONAL PARK (TEIL 1)). Wir freuen uns, dass Sie uns auf unserer Reise begleiten wollen. In diesem Teil erwarten Sie Informationen zu unserer Anreise, zu Preisen, aber auch ein paar Fotos von der Schönheit dieses Ortes. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zum Schutz keine Fotos von Tieren einstellen werden, die wegen Wilderei gefährdet sind (insbesondere Nashörner) oder genaue Ortsangaben zu den Sichtungen machen. Und nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Eintauchen.
Inhaltsverzeichnis
Anreise nach Johannesburg
Pünktlich um 16:05 startet unser Flieger von Zürich Richtung Johannesburg. Um 13:05 Ortszeit würden wir also „zuhause“ sein. Es ist bereits das dritte Mal, dass wir nach Südafrika reisen und jedes Mal wird unser Aufenthalt etwas länger. Strandferien sind zweifelsohne eine tolle Auszeit, aber an einem Ort zu sein, wo Zeit nur im Zusammenhang mit den Öffnungszeiten der Gates eine Rolle spielt und wo die Gedanken einzig um die Überraschung hinter der nächsten Kurve kreisen – das ist Abschalten auf einem ganz anderen Level. Nicht jedem mag das gefallen, aber für uns ist diese Echtheit der Natur, diese Magie dieses Ortes ein Zurückkehren zu den eigenen Wurzeln. Ja, Echtheit, auch wenn es ein eingezäunter Park ist und es dort von Menschen geschaffene Infrastruktur gibt. Wenn Sie mal da waren, wissen Sie, von welcher Magie wir sprechen.
Aber zurück zu unserer Reise. Der Flug mit Qatar Airways über Doha gestaltet sich entspannt. In Johannesburg begeben wir uns zu den Inland-Gates (lassen Sie sich nicht von „Helfern“ bequatschen, die möchten gerne grosse Scheine dafür sehen, dass sie Sie 2 Etagen weiter nach oben begleiten) und kaufen uns auf dem Weg dort hin wie üblich eine einheimische SIM-Karte mit einer Stunde Gesprächsguthaben und jeder Menge Datenvolumen, welches wir uns während der Reise teilen. Damit haben wir auch gleich das Thema Navigation geklärt, denn das Volumen reicht auch aus, um auf Ihrem Mobile die Karte Ihres Lieblingsanbieters zu bedienen. Wir persönlich benutzen eine, die zwar für die Routenberechnung Daten benötigt, aber die Strassenführung dann auch offline laufen lässt. Insgesamt kostet uns das rund 30 CHF für drei Wochen.
Als wir um 13:00 Uhr in Nelspruit am Kruger Mpumalanga Airport landen, wartet bereits unser Mietauto auf uns. Wir versuchen möglichst, unser Auto am selben Ort abzugeben, an dem wir es abgeholt haben. So bezahlen wir rund 550 CHF statt der 800 CHF, die wir berappen müssten, wenn wir von einem anderen Flughafen aus zurückfliegen würden. Für den Treibstoff müssen Sie etwa alle drei Tage mit rund 70 CHF rechnen – wenn Sie jeden Tag unterwegs sind.
Bisher hatten wir nie Probleme mit der Rückgabe des Mietautos, dennoch machen wir jedes Mal ein Video vom ganzen Auto (vergessen Sie die Innenräume und den Kofferraum nicht), damit wir abgesichert sind. Und tun Sie sich und Ihrer Geldbörse einen Gefallen und buchen Sie nicht die Endreinigung. Dafür bezahlen Sie ein paar Minuten vom Flughafen entfernt nicht einmal 10 CHF, während sie beim Carrental locker 40 CHF berappen müssen. Sollten Sie wider Erwarten vor der Abgabe nicht zum Putzen kommen, können Sie sich die Reinigung immer noch von der Kreditkarte abbuchen lassen. Schnell das Gepäck eingeladen und los gehts!
Einkauf für die Safari im Kruger National Park
Etwa 65 km am südlichen Rand des Kruger National Parks entlang führt die Schnellstrasse, die wir nun voller Vorfreude entlang fahren. Bevor es in den Park geht, wollen wir uns noch mit einigen Lebensmitteln eindecken, da wir meist nur eine Mahlzeit in einem der Restaurants einnehmen und im Park nicht immer eine grosse Auswahl an Produkten haben. Wasser, Brötchen, Gemüse und Früchte dürfen in unseren Kühltaschen nicht fehlen, aber auch ein paar Konserven und Gewürze wie Zucker, Salz und Pfeffer landen im Einkaufswagen (die sind in den Küchen nicht inklusive). Zudem besorgen wir uns eine Packung Wasch-Pods, damit wir in den Camps waschen können. So haben wir sehr viel weniger Gewicht dabei als in „normalen“ Ferien.
Wenn Sie Ausschau nach einem Lebensmittelgeschäft halten, haben Sie auch in Südafrika die Wahl zwischen verschiedenen Preisklassen. Während Pick n Pay und Spar sich eher im unteren Preissegment bewegen, ist Woolworths eher teurer. Am günstigsten können Früchte und Gemüse am Strassenrand erworben werden, aber dafür sind wir ehrlich gesagt nicht mutig genug. Denn auch wenn wir noch nie Gewalt erlebt haben (weder als Opfer noch als Zeugen) und immer sehr freundliche und hilfsbereite Leute getroffen haben, wissen wir um die enorme Armut in den Dörfern und möchten unser Glück nicht herausfordern. Nachfolgend haben wir Ihnen eine kleine Aufstellung mit den Preisen für unseren Einkauf gemacht:
Produkt | Preis/Einheit | Markt |
Fruchtsaft (Cranberry) | 16.99 ZAR/5dl | Pick n Pay |
Snack-Gurken | 8.99 ZAR/250 gr. | Pick n Pay |
Trauben | 34.99 ZAR/500 gr. 27.99 ZAR/500 gr. | Pick n Pay Spar |
Bananen | 19.99 ZAR/1 kg. 38.99 ZAR/1.5 kg. | Pick n Pay Spar |
Hüttenkäse | 29.99 ZAR/250 gr. | Pick n Pay |
Cherrytomaten | 19.99 ZAR/250 gr. | Pick n Pay |
Eier | 16.99 ZAR/6 Stk. | Pick n Pay |
Pasta (Pipe Rigate) | 27.99 ZAR/500 gr. | Pick n Pay |
Reis | 36.99 ZAR/1 kg. | Pick n Pay |
Scheibenkäse | 31.99 ZAR/200 gr. | Pick n Pay |
Wasser ohne Kohlensäure | 21.00 ZAR/5l. | Pick n Pay |
Toastbrot | 14.49 ZAR/500 gr. | Pick n Pay |
Sandwichbrötchen | 23.99 ZAR/6 Stk. | Pick n Pay |
Vier Tage Skukuza
Nun trennen uns nur noch 5 Fahrminuten vom Malalane Gate im Süden des Parks. Wir haben zuhause bereits die Eintrittsformulare soweit möglich ausgefüllt und ausgedruckt, damit wir schneller bedient werden können. Der freundliche Herr am Gate nimmt unsere Temperatur (Covid-Regulierungen werden auch hier streng eingehalten), untersucht unser Auto auf Waffen und wünscht uns dann einen angenehmen Aufenthalt. Und dann sind wir endlich hier. In unserem zweiten Zuhause. Wir öffnen unsere Fenster, atmen die Luft ein und lauschen den Geräuschen der Wildnis. Das ist ein Tipp, den wir Ihnen gerne mitgeben: wenn Sie nicht in unmittelbarer Nähe der Tiere sind, öffnen Sie die Fenster. Manchmal hört man die Warnlaute der Tiere, wenn ein Raubtier in der Nähe ist oder man riecht Aas oder die Hormone eines Elefantenbullen. Kein Scherz, wenn Elefantenbullen in der „musth“ sind, riecht man ihn schon von weitem und sollte sich möglichst vorsichtig nähern. Während dieser Zeit ist mit den sonst so friedlichen Riesen nicht zu spassen.
Auf dem Weg zur ersten Unterkunft in Südafrika
Auf dem Weg zu unserer ersten Unterkunft geniessen wir also den vertrauten Geruch, die Wärme der Südafrikanischen Sonne, die Geräuschkulisse und die atemberaubende Tierwelt. Sogar Impalas, eine häufig vorkommende Antilopenart, betrachten wir, als ob wir sie das erste Mal zu Gesicht bekämen. Hier ein paar Eindrücke
In Skukuza angekommen, beziehen wir unser Bungalow – um gleich wieder auszuziehen. Denn die kleine Hütte ist schon besetzt. Eine Fledermausfamilie hat es sich dort gemütlich gemacht und wir wollen ihr nur ungern den Urlaub vermasseln. Das Camp-Management schickt uns umgehend jemanden und wir bekommen ein neues Bungalow. Schnell machen wir uns in der Gemeinschaftsküche noch etwas zu Essen und fallen dann erschöpft ins Bett. Der Wecker ist zwar gestellt, aber da wir ja drei Wochen vor uns haben, nehmen wir uns vor, beim Weckerklingeln spontan zu entscheiden, ob wir bei Gateöffnung losfahren wollen oder noch etwas Schlaf brauchen.
Wir entscheiden uns für den verlängerten Schlaf und machen gegen neun unsere Kühltasche fertig. Tagsüber sind wir eher schlicht unterwegs und essen viel „Fingerfood“ wie Cherrytomaten, kleine Snackgurken, Früchte, hartgekochte Eier und Sandwiches, die wir am Morgen bereit machen. Was nie, nie, niemals fehlen darf ist ein starker Pulverkaffee, den wir in unseren eigenen Thermobechern mitnehmen und zwei grosse Kanister Wasser. Kostentechnisch bewegen wir uns damit im Bereich von ca. 10 CHF. Und so machen wir uns nach einem Blick auf das Sightings-Board mit Lebensmitteln, Ferngläsern und unseren Kameras bewaffnet auf den Weg.
Sightings-Board?
Sie fragen sich gerade, was ein Sightings-Board ist, richtig? Darauf kann man in jedem Camp markieren, wo man welches Tier gesichtet hat. Das hat uns schon das eine oder andere Mal weitergeholfen. Aber in der Regel erkennt man eine gute Sichtung am sogenannten traffic jam. Eine Ansammlung unzähliger Autos, die alle nur das Eine im Sinn haben: die optimale Perspektive für das ultimative Urlaubsfoto. Das kann ganz schön nervig sein. Denn generell gilt: am Rand der Sichtung parkieren und Motor aus! Aber oft vergessen wir, dass wir uns im Lebensraum der Tiere bewegen und dass dieser Park kein Zoo ist. Stellen Sie sich mal vor, Sie wollen sich gerade genüsslich über Ihr köstliches Festmahl hermachen, für das Sie sich stundenlang ins Zeug gelegt haben und auf einmal taucht da in IHREM ZUHAUSE ein WILDFREMDER Foodblogger-Heini auf und schubst Sie fast vom Hocker, damit er ein Foto von Ihnen und Ihrem Teller ergattern kann. Na, prickelnde Vorstellung, oder? Aber meist löst sich der Verkehr dann auch wieder auf und die Tiere können ungestört Ihr Erholungs- oder Verdauungsschläfchen machen. Hoffen wir zumindest!
„Big Five“ zu Besuch im Honeymoon und das tolle Nachtessen im Kruger Nationalpark
Der Süden ist wie gesagt sehr fruchtbar und zu Beginn der Regenzeit im November ein wahres Paradies für die Tiere des Parks. Viele Tiere, die man sonst nur schwer zu sehen bekommt, sind in dieser Zeit aktiver und man bekommt sie öfters zu Gesicht. Aber dass wir in den ersten vier Tagen bereits alle „Big five“ (Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel) sehen dürfen und noch dazu die seltenen Wild Dogs, das ist wirklich ein phänomenaler Start in unseren Honeymoon. Wenn wir Abends dann nach Hause kommen, sind wir meist so geschafft, dass wir nur ungern noch selber kochen. Da kommt uns ein Essen im neuen Selati Restaurant im Skukuza Camp gerade gelegen. Das Ambiente ist super, der Service nicht nur freundlich sondern herzlich und humorvoll und das Essen ist genial! Von typisch Afrikanisch bis Italienisch findet sich hier auf der Speisekarte einfach alles. Und das sogar ziemlich preiswert. Für zwei Personen mit Getränken und einem wirklich grosszügig gefüllten Teller bezahlen wir ungefähr 20 CHF – Trinkgeld mitgerechnet. Satt und randvoll mit wunderbaren Erlebnissen der vergangenen vier Tage gehen wir schliesslich zu Bett. Und träumen davon, was uns wohl im nächsten Teil der Mini-Serie erwarten mag…
Wenn man vor lauter Leopard die Beute gar nicht sieht Die rote Farbe hat sich der Elefant nach einem ausgiebigen Schlammbad geholt Brüder sind wir, Brüder bleiben wir Da hat jemand noch nicht alle Haar auf dem Kopf… Elefanten besuchen auf ihren Routen verstorbene Verwandte. So wohl auch dieser Elefant Ein Leopard macht sich bereit zur Jagd – um sich dann gelangweilt auf den Baum zu verkrümeln… Auch die kleinen Tiere im Park sind tolle Foto-Objekte Nilpferde können an Land eine Geschwindigkeit bis zu 40km/h erreichen. Zum Glück war dieses hier im Wasser und sehr friedlich Wild Dogs oder African Painted Dogs sind gefährdet. Im Park gibt es nur noch einige wenige Rudel Wenn ich die Autos ignoriere, existieren sie vielleicht nicht… Müde von der Jagd und gelangweilt vom traffic jam
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